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14 Oct 2019

Logistikstandort Deutschland – erfolgreich und nachhaltig zugleich?

Das „Innovationsprogramm Logistik 2030“, welches Anfang September von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer präsentiert wurde, soll als klares Leitbild für die Zukunft des Güterverkehrs und der Logistik dienen. Dabei geht es vor allem darum, dass der Klimaschutz und die Wirtschaftlichkeit gleichermaßen berücksichtigt werden.

So könnte die Logistikimmobilie der Zukunft aussehen: „Paris Air² Logistics“ verbindet Wirtschaftlichkeit mit Nachhaltigkeit. Das zweigeschossige Objekt verfügt über eine multimodale Verkehrsanbindung. Und wurde mit dem BREEAM-Umweltzertifikat „Excellent“ ausgezeichnet.

Dem Bundesinnenministerium zufolge könnte das Programm rund 20 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2) jährlich einsparen – also ganze 2,2 Prozent des deutschen Jahresausstoßes an CO2.

„Wir wollen eine intelligente Infrastruktur vorantreiben, die Verkehrsträger noch effizienter vernetzen, mehr Güter von der Straße auf Schiene und Wasserwege verlagern – und mit alledem auch die Emissionen im Güterverkehr reduzieren“, so Scheuer. Weiterhin gehe es darum, Berufe weiterzuentwickeln und logistische Prozesse durch neue Technologien besser zu managen. Dabei stützt sich das „Innovationsprogramm Logistik 2030“ auf folgende zehn Themenfelder:

1: Digitale Infrastrukturen, Datenverarbeitung und Plattformlösungen

2: Verkehrsträgerübergreifendes digitales Transportmanagement – Supply Chain digital

3: Berufswelt der Zukunft

4: Mit innovativem Güterverkehr auf Klimaschutzkurs

5: Vernetzte Transportwelt

6: Schlaue Schiene, intelligente Bahn

7: Intelligente Häfen und Wasserstraßen

8: Innovative Luftfracht

9: Straße der Zukunft

10: Wege auf der letzten Meile

Der Industrieverband BDI fordert Andreas Scheuer und das Bundesverkehrsministerium auf, die jeweiligen Maßnahmen rasch abzuarbeiten beziehungsweise umzusetzen, da sonst der Logistikmotor unter den aktuellen Bedingungen ins Stocken zu geraten drohe. Holger Losch vom BDI zufolge besteht akuter Handlungsbedarf – der Logistikbranche, aber auch des Klimaschutzes wegen. Wie sich der geforderte Maßnahmenkatalog auf Logistikimmobilien auswirken wird, wird sich zeigen.


Prototyp für neue Logistikimmobilien

Wie Logistikimmobilien bereits heutzutage Wirtschaftlichkeit und Klimaschutz vereinen können, zeigt ein Beispiel aus Frankreich: Mit dem Pilotprojekt „Paris Air² Logistics“ wurde in Paris Anfang 2019 die erste französische Multilevel-Logistikimmobilie in Betrieb genommen. Das zweistöckige Abhol- und Verteilzentrum verfügt über einemultimodale Verkehrsanbindung. Die auf 50.000 Quadratmeter Fläche gelagerten Güter können nicht nur via Lkw, sondern auch per Schiff oder Bahn weitertransportiert werden. Schon vorab wurde die flexible Logistikimmobilie nach dem BREEAM-Standard (Building Research Establishment Environmental Assessment Methodology) mit der Zertifizierungsnote „Exzellent“ ausgezeichnet. Denn beim Bau des Verteilzentrums wurde sowohl auf eine effiziente Bauweise als auch auf ein nachhaltiges Energiemanagement wie beispielsweise Ladestationen für Elektrofahrzeuge geachtet. Durch die Verknüpfung emissionsarmer Verkehrsträger trägt das „Paris Air²“ zu einer umweltfreundlicheren Citylogistik bei.