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15 Feb 2018

Die Lieferung per Drohne

Unbemannte Luftfahrzeuge werden für immer mehr Aufgaben verwendet – dazu gehört auch der Warenverkehr. Für die innenstädtische Logistik wird die Lieferung per Drohne in der näheren Zukunft zwar keine nennenswerte Rolle spielen. Doch für Menschen in schwer erreichbaren Gegenden werden Sendungen aus der Luft, etwa für dringende Medikamente, zukünftig immer mehr an Bedeutung gewinnen. Sei es aufgrund der geografischen Lage oder wegen schwierigen Terrains: Auch hierzulande sind einzelne Regionen auf diese innovative Liefermethode angewiesen.

Quelle: Deutsche Post AG

Die Deutsche Post entwickelt ihre Paketkopter stetig weiter

Bereits seit 2013 entwickelt die Deutsche Post daher den sogenannten Paketkopter, der inzwischen als Version 3.0 im Einsatz ist. Die Landung am Zielort erfolgt zum Teil an markierten Landeplätzen, aber auch auf den speziell konzipierten SkyPorts. Dort kann die Lieferung wie an einer Packstation abgeholt werden.

Die Be- und Entladung von bis zu zwei Paketkoptern erfolgt am SkyPort vollautomatisch. Über der Landefläche auf dem Dach der Station kann eine aufklappbare Kuppel genutzt werden, um gelandete Fluggeräte vor Wind, Wetter und Diebstahl zu schützen.

Auf menschliche Hilfe sind die kleinen Flieger nur in Störungsfällen angewiesen. Sowohl in Bergregionen als auch über dem offenen Meer werden Strecken durch GPS-Steuerung im Regelfall völlig autonom zurückgelegt. Als zusätzlicher Sicherheitsfaktor werden die Strecken so gewählt, dass die Drohne nicht direkt über Menschen hinwegfliegt.


Der DHL-Paketkopter im Detail

 Paketkopter 3.0Paketkopter 2.0
FluggerätKippflüglerQuadrokopter
Abmessungen2.200 mm1.030 mm
Steuerungautonomautonom
FlugregionBergregionoffenes Meer
Flugroute8,3 km12 km
Höhendifferenzca. 500 mkeine

Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig

Der Paketkopter wurde bereits zur Belieferung der ostfriesischen Insel Juist und der oberbayrischen Alpengemeinde Reit im Winkl erfolgreich getestet. Dort legte die Drohne 1.200 Höhenmeter und eine Distanz von acht Kilometern in nur acht Minuten zurück – ein Landfahrzeug hätte dafür mindestens eine halbe Stunde benötigt. Vor dem Hintergrund dieser positiv verlaufenen Pilotprojekte will die Deutsche Post ihre Tests ausweiten.

Drohnen werden aber auch immer stärker in Entwicklungsregionen eingesetzt. So hat beispielsweise das Start-up Zipline damit begonnen, Blutkonserven von der ruandischen Hauptstadt Kigali auf dem Luftweg in entlegenere Regionen mit schlechter Stromversorgung zu transportieren. Die gekühlten Konserven werden von den Drohnen über dem Zielort per Fallschirm abgeworfen – und sind sofort einsatzbereit.


 Die Vorteile von Lieferdrohnen:

  • Mit einer Geschwindigkeit von rund 70 km/h und durch die Fortbewegung in der Luftlinie ist die Drohne schneller am Zielort als herkömmliche Lieferfahrzeuge
  • Der Paketkopter kann viele schwierige Wetterlagen (z. B. Seenebel) problemlos bewältigen
  • Mit einer Lautstärke von nur etwa 44 dB bei Start und Landung verursacht die Drohne keine nennenswerte Lärmbelastung
  • Es werden nur nötige Wege zurückgelegt, somit erfolgen keine Leerfahrten
  • Der Elektroantrieb sorgt dafür, dass die Zustellung komplett emissionsfrei erfolgt