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11 Jun 2018

Mehr als Lager und Logistik: Am Flughafen Schiphol wird geforscht

Den Krebs dank aufgerüsteter Immunzellen aus dem eigenen Körper bekämpfen – das klingt zunächst nach Science Fiction und ganz großem Kino. Großes Kino ist es auch, was die Forscher von Kite Pharma erreicht haben: Aus dem Blut krebskranker Patienten werden Immunzellen gefiltert und mit Hilfe eines viralen Vektors gentechnisch verändert sowie vervielfacht, im Anschluss werden die Zellen den Patienten erneut eingesetzt. Dort attackieren die genmodifizierten T-Zellen die Blutkrebszellen. Mit hervorragenden Ergebnissen: Nach sechsmonatiger Behandlung sprachen 36 Prozent der Patienten, die an einer aggressiven Form des Non-Hodgkin-Lymphoms leiden, auf die Behandlung an, 41 Prozent der Patienten teilweise.

Die Flächen im SEGRO Park Amsterdam Airport dienen nicht mehr nur als Logistikzentrum – zukünftig wird hier auch geforscht.

Nach einer Reihe von Studien in den USA ist die Therapie inzwischen auch in Europa zugelassen. Aus diesem Grund hat die kalifornische Biopharmazie-Gruppe Gilead, deren Tochtergesellschaft Kite Pharma ist, nun eine 10.000 Quadratmeter umfassende Produktionseinheit im SEGRO Park Amsterdam Airport (SPAA) angemietet. Dort werden zukünftig in modernsten Anlagen personalisierten Zelltherapien hergestellt, die ab 2020 für ganz Europa verfügbar sein werden. Dafür sorgen rund 300 Mitarbeiter in der ersten europäischen Produktionsstätte des Unternehmens.


Die Forscher von Kite Pharma arbeiten an neuen Therapieformen zur Behandlung von Krebs.
Die Forscher von Kite Pharma arbeiten an neuen Therapieformen zur Behandlung von Krebs.

Der neue Standort ist für das Unternehmen von großer Bedeutung, da für die individuell auf die Patienten zugeschnittenen Medikamente unter anderem die Liefergeschwindigkeit entscheidend ist. Der SPAA zeichnet sich durch seine Nähe zum Flughafen Schiphol und zur Metropole Amsterdam aus. Außerdem verfügt er über eine optimale Infrastruktur mit direkter Anbindung an die Autobahn und an den öffentlichen Nahverkehr sowie Zugverbindungen. Diese Faktoren machen den Standort zu einem erstklassigen Logistik-Hotspot.