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30 Nov 2020

Nachhaltige Logistikobjekte – Impulse für die Immobilienwirtschaft

Die aktuelle Logix-Studie „Klimabilanz – Impulse für Logistikimmobilien-Wirtschaft“ beschäftigt sich mit dem Thema Nachhaltigkeit in Bezug auf die Entwicklung von Logistikimmobilien. Denn die politischen Rahmenbedingungen für mehr Klimaschutz setzen die Immobilienwirtschaft ebenso wie die Logistikbranche unter Zugzwang. Gleichwohl fehlt ein einheitliches Regelwerk für die Bemessung beispielsweise der Treibhausgasemissionen.

Eines der größten Solardächer in den Niederlanden findet sich auf den Dächern des SEGRO Logistics Centre Tilburg – mit einer Fläche von rund 47.600 m². Das Objekt erfüllt damit hohe Nachhaltigkeitsanforderungen und ist „BREEAM Outstanding“-zertifiziert.

Wie entwickelt man nachhaltige Logistikimmobilien? Und ab wann gilt ein Gewerbeobjekt als CO2-neutral? Diese Fragen werden bisher nicht einheitlich beantwortet. Häufig wird lediglich der Emissionsausstoß während des Betriebs einer Immobilie bewertet – nicht aber der sogenannte „Carbon Footprint“. Diese CO2-Bilanz beinhaltet sämtliche Emissionen von der Produktion der verwendeten Materialien beim Bau über deren Transport bis hin zur eigentlichen Verwendung im Objekt – und dann eben auch den Treibhausgasausstoß während des Betriebs einer Immobilie bis hin zum Rückbau des Objekts.


Klimabilanzierung als zentrales Steuerungselement

Welche Praktiken für die erfolgreiche Entwicklung nachhaltiger Liegenschaften für die Immobilienbranche werden bereits realisiert? Die Logix-Studie gibt einen systematischen Überblick über bestehende Konzepte und Methoden hinsichtlich der Analyse zur Klimabilanzierung von Logistikimmobilien. Zudem behandelt sie auch den immer wieder angeführten Anspruch auf „Klimaneutralität“ eines Objekts, was die genaue Definition dieser Klassifizierung ist und inwiefern Immobilien einen klimaneutralen Status erlangen können. Zunächst werden jedoch Faktoren für die Erfassung und Bilanzierung von Treibhausgasemissionen bei Bestandsobjekten definiert.

Die Klimabilanzierung in fünf Schritten:

  1. Ermittlung der Energiebilanz
  2. Berechnung der CO2-Bilanz
  3. Ermittlung der CO2-Einsparpotenziale des Gebäudes
  4. Erstellung eines Fahrplans zum Erreichen der CO2-Neutralität
  5. Umsetzung der Klimaschutzmaßnahmen

Für die Optimierung der Klimabilanz sind folgende Aspekte entscheidend: Die Minimierung des Energiebedarfs, eine effiziente Erzeugung von Energie und schließlich die Auswahl von Energieträgern mit geringer CO2-Belastung. Im Anschluss an die Minimierung der Bedarfe müssen dann die noch verbliebenen Emissionen kompensiert werden.

Im konkreten Fall eines halbautomatischen Logistikzentrums zum Beispiel werden die intralogistischen Optimierungen zur größten Stellschraube für die Reduzierung der CO2-Emissionen. Dennoch können durch Maßnahmen bezüglich der Gebäudehülle und Gebäudetechnik noch weitere Potenziale gehoben werden, um den Bedarf im „Gesamtsystem Logistikzentrum“ zu reduzieren.

In den vergangenen 25 Jahren wurden zur Erreichung und Darstellung von Nachhaltigkeit beim Bauen und bei Gebäuden verschiedene Zertifizierungssysteme entwickelt. Diese dienen dem belegbaren Nachweis, dass das Gebäude anhand standardisierter Nachhaltigkeitskriterien geplant und entwickelt wurde. Dazu zählt auch das DGNB-Zertifikat – ein Standard, den sämtliche SEGRO-Objekte schon heute erfüllen und übertreffen.


Das Fazit: Die Logistikimmobilie der Zukunft ist schon heute möglich.

Ein Fazit, das die Verfasser der Studie ziehen, ist eine nötige Ausweitung der Emissionskriterien über den reinen wirtschaftlichen Betrieb der Immobilien hinaus. Das heißt, dass auch das Emissionsgeschehen während der Bauphase bis hin zu einer möglichen Rückbauphase berechnet werden muss. Außerdem sei bereits heutzutage die Entwicklung CO2-neutraler Logistikimmobilien im Bereich des Möglichen und sollte bei allen neuen Bauprojekten die absolute Zielsetzung sein. Für das Erreichen dieses Ziels ist den Studienautoren zufolge eine optimale Abstimmung der Nutzungsanforderungen mit den Klimaschutzmaßnahmen erforderlich, um einen gleichermaßen nachhaltigen sowie effizienten Betrieb der Logistikimmobilie für die Zukunft zu garantieren.


Die Verfasser der Studie

Die Initiative Logistikimmobilien ist ein Verbund mehrerer Branchenteilnehmer und Kooperationspartner, welche sich zum Ziel gesetzt haben, Logistikimmobilien und ihren Stellenwert in einer modernen Volkswirtschaft sowohl Fachkreisen als auch der Öffentlichkeit näherzubringen. Für dieses Ziel werden weitreichende Forschungsarbeiten und Veröffentlichungen initiiert, welche eine Kommunikationsgrundlage zwischen Unternehmen und Gesellschaft schaffen. Zu den Logix-Mitgliedern zählen neben SEGRO Germany weitere Objektentwickler und Logistikunternehmen, aber auch Unternehmen, die indirekt mit der Logistikbranche in Verbindung stehen, wie etwa Einzelhändler. Zu den Kooperationspartnern der Initiative gehören unter anderem der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) sowie der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA).

 

Die aktuelle Logix-Studie „KLIMABILANZ – IMPULSE FÜR LOGISTIKIMMOBILIEN-WIRTSCHAFT“ steht Ihnen hier zum kostenlosen Download zur Verfügung: https://www.logix-award.de/forschung/