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15 Feb 2018

Solarkraft für Logistikimmobilien

Der Energiebedarf für den Betrieb von Logistikeinheiten wird in den nächsten Jahren deutlich steigen. Dafür gibt es zwei zentrale Gründe: Erstens automatisiert sich die Intralogistik immer weiter. Zweitens wächst die Zahl an Aufladevorgängen für elektrobetriebene Lieferfahrzeuge.

Quelle: Pexels.com

Solarenergie ist ein wichtiger Treiber der Energiewende

Der Anteil an Photovoltaikenergie für die Stromversorgung wächst konstant: Während er im Jahr 2010 lediglich bei etwa zwei Prozent lag, waren es im Jahr 2016 bereits 7,4 Prozent. Insgesamt waren 2016 rund 1,5 Millionen Anlagen in Betrieb.

Verglichen mit den relativ hohen Investitionskosten ist der Betrieb von Photovoltaikanlagen sehr erschwinglich. Hinzu kommt, dass Photovoltaikpaneele mit einer möglichen Nutzungsdauer von rund 20 Jahren relativ langlebig sind. Die Bundesregierung geht davon aus, bis zum Jahr 2050 insgesamt 80 Prozent des Strombedarfs mit erneuerbaren Energien abzudecken. Dafür ist unter anderem ein massiver Zubau von Photovoltaikmodulen nötig.


Energiebilanz von Logistikimmobilien wird wichtiger

Der Bau und der Betrieb von Immobilien sind für einen großen Anteil der gesamten deutschen CO₂-Emissionen verantwortlich. Besonders gilt das für Gewerbeimmobilien mit einer energieintensiven Nutzungsweise – zum Beispiel Produktionsstätten oder Logistikzentren.

In letzteren setzen sich vollautomatische Kommissioniersysteme wie Kiva und Co. immer stärker durch, wodurch sich die Stromverbräuche tendenziell erhöhen. Außerdem müssen immer mehr E-Fahrzeuge in den Liegenschaften aufgeladen werden. Deshalb ist es wichtig, moderne Immobilien mit ausreichend Solarzellen auszustatten, um einen CO₂-neutralen Betrieb zu ermöglichen.


Wie funktioniert eigentlich eine Photovoltaikanlage?

Im Gegensatz zu anderen Varianten, Energie aus Sonnenlicht zu gewinnen, wandelt eine Photovoltaikanlage die Sonnenenergie direkt in Elektrizität um. Der photovoltaische Effekt bewirkt, dass auftreffendes Sonnenlicht die positiven und negativen Ladungsträger in den Solarzellen freisetzt. Über einen Halbleiter, meistens Silizium mit zugesetzten Fremdatomen, werden die Ladungsträger richtig geleitet. Dieser ist in eine p-dotierte und in eine n-dotierte Schicht aufgeteilt, dazwischen befindet sich eine Grenzschicht. Die Elektronen wandern in die n-dotierte Schicht ab und fließen über Metallkontakte als elektrischer Strom in die p-dotierte Schicht zurück.

In einer solchen Solarzelle wird Sonnenenergie direkt in Strom umgewandelt. Quelle: Solaranlage.de


Das größte Solardach in den Niederlanden

Im Sinne der Segro-Nachhaltigkeitsstrategie wurde der SEGRO Logistics Park Tilburg bis Ende 2017 mit insgesamt 43.900 Quadratmetern Solarfläche ausgestattet. Dafür wurden annähernd 11.000 Photovoltaikmodule installiert, die bis zu 3,4 Megawatt Energie im Jahr produzieren. Das entspricht umgerechnet dem Verbrauch von 850 Haushalten. Die gesamte Anlage spart mehr als 1.875 Tonnen Kohlendioxid ein.

Das Gebäude erhielt nach dem Bewertungssystem BREEAM (Building Research Establishment Environmental Assessment Methodology) die höchste Zertifizierungsstufe „outstanding“. Zusätzlich bietet der Logistics Park Tilburg die Möglichkeit, Wärme- und Kältespeicherungstechniken einzusetzen. Neben dem ökologischen Fußabdruck hat der großflächige Einsatz von Photovoltaikanlagen zudem handfeste ökonomische Vorteile.


Darum lohnt sich die Verwendung von Photovoltaikpaneelen bei Logistikimmobilien

  • Sofern ausreichend viele Module verwendet werden, ist ein komplett CO₂-neutraler Betrieb möglich
  • Ein Monitoring-Tool gibt den Nutzern genaue Informationen über die Verwendung der Energie
  • Die überschüssige Energie kann in das lokale Stromnetz eingespeist werden
  • Der laufende Betrieb ist deutlich kostengünstiger im Vergleich zu konventionellen Objekten